Lilium schafft komplexe Manöver in Testflügen
Das Münchner Startup Lilium hat anlässlich der nun abgeschlossenen ersten Phase der Flugtests neue Bilder seines vollelektrischen Lilium-Jets veröffentlicht. Das vertikale Startflugzeug fliegt nun immer komplexer werdende Manöver mit Geschwindigkeiten von über 100 km / h. Die neuen Lilium Jets sind ab sofort in verschiedenen Ausführungen erhältlich.

Der fünfsitzige Jet feierte im Mai 2019 seine Weltpremiere. Um diese Zeit machte Lilium auch seinen Jungfernflug mit dem Flugzeug. Die Flugtests sind seitdem sehr weit fortgeschritten: Die neuen Fotos zeigen das Flugzeug erstmals beim Übergang vom Vertikal- zum Horizontalflug. Laut Lilium "eine der größten Herausforderungen in der Luftfahrt". Im Horizontalflug kann der Jet dank des Auftriebs der beiden Flügelpaare seine Reichweitenvorteile voll entfalten, heißt es in einer begleitenden Pressemitteilung. Es ist viel effizienter als ein Flugzeug, das ausschließlich von Rotoren angetrieben wird.

Es ist allgemein bekannt, dass Lilium bis 2025 eine Flotte von Elektroflugzeugen in Städten auf der ganzen Welt aufstellen will. Insbesondere durch den Betrieb eines eigenen Lilium-Jets will das Unternehmen einen On-Demand-Flugtaxidienst aufbauen, der dank eines dichten Netzwerks verfügbar ist der Landeplätze wird Flüge garantieren, "die im Preis mit einem Taxi vergleichbar sind, aber viermal so schnell". Laut Lilium soll der Probebetrieb an mehreren Standorten vor 2025 beginnen. Die fünfsitzigen VOTL werden 36 Elektromotoren haben, bis zu 300 km / h schnell sein und eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern haben. Ziel sei es, ganze Regionen miteinander zu verbinden und sich nicht auf kurze Strecken innerhalb eines Stadtgebiets zu beschränken, kündigte Lilium an.

In Europa leitete das Startup im Frühjahr das Zulassungsverfahren für den neuen Lilium Jet ein. Darüber hinaus gelten die USA mit ihren zahlreichen Hubschrauberlandeplätzen und Flugplätzen als Schlüsselmarkt, weshalb Lilium auch dort Fuß fassen will. Mittlerweile hat Lilium auch rund 100 Millionen Dollar gesammelt, um seine Entwicklungsaktivitäten zu finanzieren. Unter den Spendern ist der chinesische Internetriese Tencent.

Auch aus Weßling bei München gibt es Neuigkeiten zu den Produktionskapazitäten: Lilium hat seine erste Anlage zur Herstellung des Lilium-Jets fertiggestellt. Mit einer Fläche von 3.000 Quadratmetern befindet es sich direkt neben dem Firmensitz. Bald folgt ein zweites, noch größeres Werk am selben Standort. Laut Lilium können mit den beiden Werken, wie zu Beginn des Betriebs im Jahr 2025 geplant, Hunderte von Flugzeugen pro Jahr hergestellt werden.

Schließlich gibt Lilium bekannt, dass der Airbus-Experte Yves Yemsi in sein Management-Team aufgenommen wurde. Yemsi wird der neue Chief Program Officer sein, der zuvor als Qualitätsexperte für den bewährten Airbus A350 verantwortlich war. Erst im Juni gab das Startup die Ernennung weiterer neuer Manager bekannt . Das Management ernannte Anja Maassen van den Brink zum Chief People Officer (CPO) und Luca Benassi zum Chief Development Engineer. Zur gleichen Zeit kündigte Lilium auch die Schaffung eines "Weltklasse-Software-Teams" in London an, das von Carlos Morgado geleitet wird.

„Wir sind davon überzeugt, dass die regionale Luftmobilität einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten kann, indem alle Städte - von klein bis groß - im Umkreis von 300 Kilometern elektrisch und mit hoher Geschwindigkeit miteinander verbunden werden“, sagt Mitbegründer und CEO Daniel Wiegand. Und: „Mit dem Testen der Lilium Jets kommen wir wie geplant zügig voran“. Darüber hinaus werden dank der Ingenieure vor Ort Vorbereitungen für die Massenproduktion im ersten Werk getroffen.

engadget.com , lilium.com