TPI-Zusammenfassung | Nr.: 2027709/1 |
Audi A4, A5: Beschlagen der Scheinwerfer |
Datum: 29.11.2011 |
Kundenbeschwerde:
Das Scheinwerfer-Schutzglas ist stark beschlagen.
Fazit des Servicecenters:
Es wurde keine Gewalteinwirkung erkannt.
Foto mit einem Beispiel für starkes Beschlagen:
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Durch den Belüftungsschlauch kann feuchte Außenluft (beispielsweise bei Regen) in den Scheinwerfer gesaugt werden.
Lösung unter Produktionsbedingungen
A4: Verwendung eines neuen Belüftungsschlauches.
A5: Einsatz ist aufgrund Produktionseinstellung (EOP - End of Production) und Restyling nicht vorgesehen
Lösung in Bezug auf Service

Das folgende Verfahren sollte nur durchgeführt werden, wenn die TPI 2005601-Lösung „Outdoor Light Fogging“ nicht geholfen hat.
- Prüfen Sie zunächst, ob alle Scheinwerferabdeckungen (Einstellschrauben, Servicelochabdeckungen) korrekt montiert sind.
- im zweiten Schritt den Scheinwerfer von innen mit Druckluft trocknen
- Ersetzen Sie den Belüftungsschlauch des entsprechenden Scheinwerfers durch einen Schlauch mit neuer Teilenummer (siehe Anleitung der Originalteile), um das Eindringen von Feuchtigkeit in den Scheinwerfer zu verringern.
Einbauort und Einbaulage haben sich mit dem neuen Schlauch nicht verändert.
Hinweise für Original-Ersatzteile
Teilenummer: A4: 8K0 941 717 A (links) A5/A5C: 8T0 941 717 E (links)
A4: 8K0 941 718 A (rechts) A5/A5C: 8T0 941 718 E (rechts)
Argumentation

Da es sich beim Beschlagen um ein physikalisches Phänomen handelt, das auch bei einem optimierten Scheinwerfersystem unter bestimmten Randbedingungen beobachtet werden kann, gelten weiterhin die Argumente aus TPI 2005601:
Das belüftete Scheinwerfersystem lässt Außenluft durch die Scheinwerfer strömen.
Durch dieses spritzwassergeschützte aber luftoffene (zum Druckausgleich notwendige) System ergeben sich im Inneren des Scheinwerfers unterschiedliche „Klimazonen“: sehr heiße, in denen das Glas durch das Licht/die Wärme der Lampe erhitzt wird und relativ kalte, in denen der Diffusor durch den Fahrtwind gekühlt wird.
Aus diesem Grund kann es bei hoher Luftfeuchtigkeit und großen Temperaturunterschieden außerhalb und innerhalb des Scheinwerfers (teilweise während der Fahrt), insbesondere bei kalter Witterung und/oder feuchter Witterung, zur Bildung von Kondenswasser an der Innenseite des Diffusors kommen.
Das Beschlagen der Scheinwerfergläser ist mit dem Beschlagen der Innenfläche der Windschutzscheibe vergleichbar. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sich das Beschlagen der Windschutzscheibe durch Durchblasen des „Defrost“-Deflektors entfernen lässt.
Ein solches Beschlagen kann beispielsweise nach der Fahrt durch eine automatische Waschanlage, nach einer Motor- oder Frontwäsche mit Dampf, bei großen Temperaturunterschieden im Tagesverlauf usw. auftreten.
Insbesondere nach einer Fahrt (Parken des Fahrzeugs bei warmem Motor), wenn das Scheinwerferinnere durch den heißen Motor aufgeheizt und der Diffusor durch die kalte Außenluft gekühlt wird, kann es selbst bei geringster Luftfeuchtigkeit zu Kondenswasserbildung an der Innenfläche des Diffusors kommen.
Durch die Verwendung von Diffusoren mit transparenter Optik tritt dieses Phänomen deutlicher hervor.
Der physikalische Vorgang des Beschlagens von Scheinwerfern ist ein optisches Phänomen und hat keinen Einfluss auf die Funktion des Scheinwerfers (Lichtleistung).
Auch kann Kondenswasser am Diffusor nicht zur Korrosion der Innenteile des Scheinwerfers führen.
Bei beschlagenen Scheinwerfern sollte der Bereich, wo der Lichtstrahl auf die Streuscheibe trifft, nach 5-10 Minuten Fahrt mit eingeschaltetem Abblendlicht beschlagfrei sein. Die restliche Glasinnenfläche kann auch nach Fahrtende noch beschlagen sein, dies stellt keinen Defekt dar.
Dieses Phänomen ist physikalischer Natur und kann bei jedem Scheinwerfer, Nebelscheinwerfer und Rücklicht auftreten.
Ein Austausch von Scheinwerfern/Lampen aufgrund physikalisch bedingten Beschlagens ist daher nicht zulässig, da das Beschlagen keinen technischen Defekt im Sinne der Garantie darstellt.