Der dynamische Fahrsimulator: realistische Fiktion

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    Der dynamische Fahrsimulator: realistische Fiktion


    Kein Computerspiel: Dieser Fahrsimulator lässt realitätsnahe Tests zu. Daher ist er für die Fahrzeugentwicklung von enormen Nutzen.




    Eine Minute und 54 Sekunden. Das geht schneller denke ich mir. Ich drücke das Gaspedal durch und der Motor heult auf. Mit 220 Sachen schieße ich über die Start-Ziel-Geraden der niederländischen Rennstrecke Zandvoort. Kurz vor der scharfen Schikane „Tarzanbocht“ bremse ich hart und lenke rechts ein. Vom hohen Lenkmoment schmerzen mir langsam die Arme, aber ich gebe nicht nach, sondern beiße die Zähne zusammen, weil…

    Die Rennstrecke wird digital

    Plötzlich geht das Licht an. Die Rennstrecke vor mir verblasst, sodass ich sie kaum mehr sehe und so langsam kehre ich in die Wirklichkeit zurück. Ich bin nicht in Zandvoort. Ich sitze in keinem echten Auto. Nein, ich befinde mich in einem kargen Raum und sitze im dynamischen Fahrsimulator auf dem Gelände der technischen Entwicklung bei Audi. Und wie aus heiterem Himmel steht Richard Uhlmann, Projektleiter und Entwicklungsingenieur in der Abteilung „Eigenschaften Fahrwerkkonzepte“ neben meiner Fahrzeugtür. „Anstrengend, oder? Dir rinnt ganz schön der Schweiß runter“, sagt er und lacht. Ich steige aus und wische mir mit dem Handrücken die Schweißtropfen von den Schläfen.





    Stimmt, es ist tatsächlich anstrengend – und das, obwohl es nicht real ist. Der Simulator versucht die Realität abzubilden und das macht er sehr gut. Er besteht im Wesentlichen aus einer Fahrerkabine, die auf einem Hexapod (Hexa griech.: Sechs, pod griech.: Fuß) befestigt ist und einer in Front stehenden vier Meter hohen 180 Grad-Leinwand.

    Die sechs elektrisch angetriebenen Zylinder des Hexapoden ermöglichen eine frei und genau definierte Bewegung des Simulators im Raum – bis zu 60 Zentimeter in jede Richtung. Der Lenkwiderstand wird durch einen Lenkaktuator simuliert, der unterhalb des Lenkrades angebracht ist. Das Bild projizieren sieben LED-Beamer auf die Leinwand– unter anderem eine Autobahn und eine Rennstrecke.

    Die lange Entwicklungszeit zahlt sich aus

    „Je nach Lenkeingabe bewegt sich die Fahrerkabine auf dem Hexapod. Das Bild passt sich dieser Bewegung automatisch an. So entsteht der Eindruck, als ob man tatsächlich in einem Auto unterwegs ist“, erklärt Uhlmann während wir uns den Simulator gemeinsam ansehen. „Damit es einem im Simulator nicht übel wird, ist es notwendig, dass man das Fahrverhalten möglichst exakt abbildet. Dafür haben wir in Zusammenarbeit mit einem Kooperationsdoktoranden einen eigenen Algorithmus entwickelt.“ Der Raum ist in schwarzer Farbe gestrichen und bei Betrieb ist das Licht aus, damit ein möglichst guter Kontrast für die Projektion auf der Leinwand gegeben ist.






    Die Entwicklung des Simulators begann im Jahr 2012 und seit kurzem ist er im Einsatz. Die Audi-Ingenieure wollen schon ganz am Anfang des Entwicklungsprozesses das Fahrverhalten von Audi-Modellen bewerten. Dafür können sie den Simulator mit allen dafür relevanten Fahrzeugdaten, wie Gewicht, Federung oder Radstand füttern. „Der Fahrsimulator ist Teil einer umfangreichen virtuellen Entwicklungskette, die wir bei der Auslegung künftiger Fahrwerke bereits erfolgreich einsetzen“, erklärt Andreas Wagner, Leiter der Abteilung.

    Physische Grenzen bleiben: Die perfekte Simulation ist nahe am Original

    „Trotzdem müssen wir für die Beurteilung von Fahrdynamik und Komfort oftmals auf reale Fahrzeuge, in der Regel teure Prototypen, zurückgreifen – und da kommt der Simulator ins Spiel: Mit ihm möchten wir künftig Fahreigenschaften sehr früh erlebbar machen, um wichtige Richtungsentscheidungen in den Projekten zu treffen. Das spart Zeit, schont Ressourcen und ermöglicht uns, frühzeitig auf das Fahrzeugkonzept Einfluss zu nehmen.“ Mit Hilfe des Simulators können die Ingenieure zum Beispiel feststellen, wie sich das Wankverhalten des Prototypen subjektiv anfühlt. Dementsprechend kann das Fahrzeugkonzept angepasst werden.

    Verschiedene Szenarien können simuliert werden. Neben der Rennstrecke ist auch eine Autobahnfahrt möglich.




    So real der Simulator Situationen erscheinen lässt, hat er aber auch seine Grenzen. Manche Bewegungszustände kann er nur zum Teil oder gar nicht abbilden. „Ein Auto hat bei einer Geschwidnigkeit von etwa 60 km/h einen Bremsweg von zirka 36 Metern. Wenn sich der Bremsvorgang genauso anfühlen soll wie in der Realität, müsste man die Fahrkabine während der Bremsphase auch 36 Meter nach hinten bewegen“, sagt Uhlmann.

    Rekordzeit im Stillstand: challenge accepted

    Trotzdem kann man im Simulator die Kontrolle über das Auto verlieren. Fährt man zu schnell in eine Kurve, dann bricht das Heck aus, das Bild dreht sich und der Simulator schüttelt einen ordentlich durch. Das sorgt trotz eingeschränkter Beschleunigungskräfte für ein sehr reales Fahrerlebnis. Auf die Frage, was die Simulator-Bestzeit für Zandvoort ist, antwortet Uhlmann: „Ein Kollege ist die Runde in einer Minute und 28 Sekunden gefahren.“ Also steige ich wieder ein. Challenge accepted.

    Der Rekord auf der Rennstrecke liegt bei 1:28.



    Der Beitrag Der dynamische Fahrsimulator: realistische Fiktion erschien zuerst auf Audi Blog.




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  • Audi AG ist ein deutscher Automobilhersteller, der Luxusfahrzeuge entwirft, konstruiert, produziert, vermarktet und vertreibt. Audi ist ein Mitglied des Volkswagen Konzerns und hat seine Wurzeln in Ingolstadt, Bayern, Deutschland. Fahrzeuge der Marke Audi werden weltweit in neun Produktionsstätten produziert.

    Die Ursprünge des Unternehmens reichen zurück bis ins frühe 20. Jahrhundert und die von Ingenieur August Horch gegründeten ersten Unternehmen (Horch und Audiwerke); und zwei weitere Hersteller (DKW und Wanderer), die 1932 zur Gründung der Auto Union führten. Die moderne Ära von Audi begann im Wesentlichen in den 1960er Jahren, als die Auto Union von Volkswagen von Daimler-Benz übernommen wurde. Nach dem Relaunch der Marke Audi mit der Einführung der Audi F103-Baureihe 1965, fusionierte Volkswagen 1969 die Auto Union mit den NSU Motorenwerken und schuf so die heutige Form des Unternehmens.

    Der Firmenname basiert auf der lateinischen Übersetzung des Nachnamens des Gründers, August Horch. "Horch" heißt auf Latein "audi". Die vier Ringe des Audi-Logos repräsentieren jeweils eines von vier Automobilunternehmen, die sich zu Audi's Vorgängerfirma Auto Union zusammenschlossen. Der Slogan von Audi lautet "Vorsprung durch Technik". Allerdings hatte Audi USA von 2007 bis 2016 den Slogan "Truth in Engineering" verwendet und den Slogan seit 2016 nicht mehr verwendet. Audi gehört neben BMW und Mercedes-Benz zu den meistverkauften Luxusautomobilmarken der Welt.

    Mitte der 90er Jahre führte Audi eine neue Fahrzeugserie ein und verfolgt weiterhin neue Technologien und Höchstleistungen. Ein Ganzaluminium-Fahrzeug wurde von Audi vorgestellt, und 1994 kam der Audi A8 auf den Markt, der die Aluminium-Space-Frame-Technologie (genannt Audi Space Frame oder ASF) einführte, die Gewicht und Torsionssteifigkeit gegenüber einem herkömmlichen Stahlrahmen verbessert. Vor diesem Einsatz hat Audi für die Technik Beispiele des aus Aluminium gefertigten Chassis Typ 44 als Prüfstand genutzt. Der Nachteil des Aluminiumrahmens ist, dass er sehr teuer zu reparieren ist und eine spezialisierte Aluminiumwerkstatt benötigt. Die Gewichtsreduktion wird durch den in den meisten Märkten üblichen quattro Allradantrieb etwas aufgewogen. Nichtsdestotrotz ist der A8 in der Regel das leichteste allradgetriebene Auto im Luxussegment der Luxusklasse und hat auch die beste Kraftstoffeffizienz seiner Klasse. Der Audi A2, der Audi TT und der Audi R8 verwenden ebenfalls Audi Space Frame-Designs.

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