

Das Renngelände von Audi Sport in Neuburg an der Donau: Ein unerwarteter Gast schreitet über die Rennstrecke. Es ist Pascal Groß, der Mittelstürmer des FC Ingolstadt 04. Außnahmsweise lässt er heute den Rasen links liegen. Denn für ihn heißt es: Rollentausch. Und zwar mit niemand geringeren als Rennfahrer Mattias Ekström. Im Rahmen der Aktion „Rollentausch“ von Audi und dem FC Ingolstadt 04 schlüpft ein Audianer oder ein Spieler des Ingolstädter Erstligisten für einen Tag in eine andere Rolle. Und heute heißt es Rasen gegen Rennstrecke.
Rennfahrer-Overall gegen Fußballtrikot
In der Werkstatt warten bereits zwei weitere Spitzensportler auf Groß. Der eine heißt Mattias Ekström, der andere ist ein Audi RS5 DTM. Am Wochenende noch holte Rennfahrer Ekström den ersten Platz bei der Rallycross-WM in Portugal, heute lässt er Pascal Groß für ein paar Stunden in seine Rolle schlüpfen. Die beiden Sportler kommen sofort locker ins Gespräch, tauschen sich aus und bereiten gemeinsam den Rennboliden vor, mit dem es für Groß später auf die Strecke gehen wird.

Was das Trikot für den Fußballspieler ist, ist der Rennoverall für den Fahrer. So bekommt Groß für seinen Tag auf der Rennstrecke einen Overall, speziell bestickt für den Bundesligisten. So kann er sich ganz als Rennfahrer fühlen. Im Gegenzug hat Groß dem schwedischen Rennfahrer ein FC Ingolstadt-Trikot mit seinem Namen und seiner Startnummer mitgebracht. Damit ist Ekström bestens ausgestattet, um in einem der nächsten Spiele das Team um Trainer Walpurgis in der heißen Phase zu unterstützen. „Ich bin zwar bekanntermaßen eher Wintersport-Fan, aber das Angebot, bei einem Spiel der Schanzer dabei zu sein, werde ich nicht ausschlagen.“, bekennt sich Ekström zu den Ingolstädtern. Unter Sportlern hält man zusammen. So ausgestattet geht der Rollentausch erst richtig los.
Vorbereitungen für den DTM-Saisonauftakt
Eckström und Groß machen sich gemeinsam auf den Weg in die Garage. Das DTM-Team von Mattias Ekström steckt inmitten der Vorbereitungen für den Saisonstart 2017 am 6. Mai in Hockenheim und das spürt man. Es riecht nach frischen Reifen, Öl, Benzin und Männerschweiß. An den Autos wird noch viel geschraubt und perfektioniert – es herrscht richtiges DTM-Feeling an diesem nasskalten Apriltag in Neuburg. Anspannung liegt in der Luft. It’s Rollout-time.

Der Tag ist genauestens durchgeplant, denn auch für die DTM-Fahrer Jamie Green und Loïc Duval stehen die Rollouts an. Zuerst ist aber Ekström an der Reihe. Er wartet schon darauf, seine Runden zu drehen. Doch noch braucht er Geduld. Am Auto wird geschraubt und zusammengesteckt. Es wirkt fast wie ein Baukastensystem. Klick. Tür. Klick. Motorhaube.

Einige Handgriffe später kann die erste Ausfahrt beginnen. Schneller als der Blick ihm folgen kann, ist der Audi RS5 DTM mit seinem mehr als 368 kW (500 PS) starken Motor schon außer Sichtweite und zieht seine Runden im Regen.
Reifenwechsel in Rekordgeschwindigkeit
Ekström ist mit seinem neuen Arbeitsgerät unterwegs und fährt sich warm. In der Zwischenzeit schaut Groß den Mechanikern und Ingenieuren interessiert über die Schulter. Und schon wenig später steckt er beim Boxenstopp selbst Reifen. Einer der Ingenieure reicht ihm schwungvoll den Schlagschrauber. „Kann ich irgendetwas kaputt machen?“, fragt Groß sicherheitshalber. Die Audi-Mechaniker zeigen dem Fußballprofi mit geübten Handgriffen, was zu tun ist und er darf selbst Hand anlegen.

Groß setzt den Schlagschrauber vorsichtig an einer Radmutter an und legt los. Dabei kippt der Mittelfeldspieler fast nach hinten um. „Der Druck auf dem Gerät ist enorm. Man muss richtig dagegen pressen“, erklärt Groß. Allerdings ist so ein Reifenwechsel im Rennsport auch nicht so einfach. „Mindestens drei Mal die Woche trainiert das Audi-Team den Boxenstopp. Jeder im Team hat seine feste Funktion und alles muss aufeinander abgestimmt sein“, sagt Mechaniker Oliver Baumann. Sieben bis acht Sekunden brauchen die Experten für einen Boxenstopp. Bei Pascal Groß dauert es doppelt so lange, aber er schlägt sich tapfer.
Das DTM-Feeling hautnah miterleben
Endlich ist es soweit. Der Moment auf den Groß die ganze Zeit gewartet hat. Der Audi RS5 DTM ist fertig präpariert. Motorhaube draufgeklickt, Reifen festgeschraubt und vollgetankt. Der Rennbolide ist zum Einsteigen bereit. Groß windet sich in das enge Rennauto und lässt sich auf den Beifahrersitz gleiten. Selber fahren darf er nicht. Dafür fehlt ihm leider die Lizenz, da Groß kein Rennfahrer ist. Noch nicht!
Pascal Groß, FC Ingolstadt 04
Wie im Fußball: auf den Punkt sportliche Spitzenleistung
Die beiden heizen um die Kurven, führen Bremsmanöver durch und geben ordentlich Gas. Ekström stellt seine Fahrkünste unter Beweis. „Das ist der Wahnsinn“, sagt Groß freudestrahlend als er nach ein paar Runden wieder aus dem Auto klettert. „Es ist toll in einem DTM-Auto mitzufahren, um ein Gefühl für die Fahrt auf der Rennstrecke zu bekommen.“ Doch am Ende des Tages ist er auch ein wenig erleichtet, bald wieder auf dem Rasen stehen zu können.

„Es ist interessant zu sehen, was alles hinter den Kulissen im Motorsport steckt und wie viele Leute hier Topleistungen auf den Punkt bringen müssen. Das ist genauso wie bei uns am Spieltag“, vergleicht Groß den Motorsport mit dem Fußball. Das Trikot würde er aber nur ungern dauerhaft gegen einen Rennanzug tauschen wollen. Er ist auf dem Rasen zuhause, außerdem gesteht er mit einem Augenzwinkern: „Ich bin handwerklich nicht so sehr begabt. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Reifen gewechselt. Da bin ich im Fußball definitiv besser aufgehoben.“ Nach diesem Fazit bleiben uns beide Sportler wohl in ihren Disziplinen erhalten.
Welche Teams Audi zur DTM 2017 ins Rennen schickt, lesen Sie im Audi MediaCenter.
Der Beitrag Rollentausch: Pascal Groß tauscht das Trikot mit Mattias Ekström erschien zuerst auf Audi Blog.
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