Vandoorne gewinnt Formel-E-Rennen in MonacoMercedes-Pilot Stoffel Vandoorne hat am Samstag den Monaco E-Prix, das sechste Rennen der Formel-E-Weltmeisterschaft 2022, gewonnen und damit seinen ersten Saisonsieg errungen. Damit baut Mercedes-EQ seine Führung in der Teamwertung aus.

Auf dem Straßenkurs im Fürstentum setzte sich der Belgier gegen Mitch Evans (Jaguar) und Jean-Eric Vergne (DS Techeetah) durch, die die Plätze 2 und 3 belegten. Die Formel E fuhr auf der bekannten Formel-1-Strecke und nicht wie in den Vorjahren auf einem Kurzkurs.

Das Rennen begann mit einer guten Ausgangsposition für die deutschen Hersteller: Sowohl der Mercedes als auch die beiden Porsche 99X Electric von Pascal Wehrlein und André Lotterer qualifizierten sich unter den ersten sechs. Während Mercedes-Pilot Vandoorne das Rennen nach zahlreichen Führungswechseln dank eines guten Energiemanagements und des geschickten Einsatzes des Attack Mode" für sich entscheiden konnte, erlebte Porsche einen bitteren Rennsamstag: Wehrlein schied in Führung liegend mit einem Defekt aus, Lotterer wurde nach einem übereifrigen Überholversuch von Oliver Rowland im Mahindra ausgangs Kurve 1 in die Mauer gedrückt und musste das Rennen ebenfalls aufgeben.

"Ich hatte schon ein paar Pole-Positions, aber ich konnte sie nicht in Siege umwandeln", sagte Vandoorne nach dem Rennen. "An diesem Wochenende dachte ich, dass ich nicht auf die Pole-Position fahren und stattdessen das Rennen gewinnen würde. Die Taktik ist aufgegangen."

Jaguar-Pilot Mitch Evans, der beim Doubleheader in Rom noch beide Rennen gewonnen hatte, war mit dem zweiten Platz am Ende zufrieden, übte aber auch Selbstkritik. "Ich dachte, wir würden auf der Fahrerseite ziemlich gut sein", sagte Evans. "Aber das waren wir nicht. Ich hatte Glück, dass ich Zweiter geworden bin. Das nehme ich mit in das nächste Rennen." In zwei Wochen findet in Berlin auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof wieder ein Doubleheader statt, also je ein Rennen am Samstag und Sonntag.

Mit dem zweimaligen Formel-E-Champion Jean Eric Vergne im DS Techeetah auf Platz drei und Robin Frijns im Envision Virgin auf Platz vier kristallisieren sich bereits vier Fahrer heraus, die nicht nur in Monaco, sondern auch bei den anderen Rennen regelmäßig gepunktet haben - Konstanz ist in der Formel E besonders wichtig. Dank des Sieges führt Vandoorne die Fahrerwertung mit 81 Punkten vor Jean-Eric Vergne (DS Techeetah) mit 75 Punkten an. Evans (72 Punkte) und Frijns (71 Punkte) folgen dicht dahinter. Zum Meisterschaftsführenden Edoarto Mortara (Rokit Venturi) mit 49 Punkten und den beiden Porsche-Fahrern Lotterer (43 Punkte) und Wehrlein (42 Punkte) hat sich bereits eine Lücke aufgetan. Vorjahresmeister und Auftaktsieger Nyck de Vries im zweiten Mercedes-EQ liegt mit 39 Punkten auf Rang acht.

In der Teamwertung führt das Mercedes-EQ-Team nach dem sechsten Saisonlauf mit 120 Punkten vor DS Techeetah (105 Punkte) und Jaguar (94 Punkte). Porsche ist durch den Doppelausfall in Monaco auf den sechsten Platz zurückgefallen, liegt aber nur einen bzw. zwei Punkte hinter Rockit Venturi und Envision Virgin.

Im Vorfeld des e-Prix in Monaco hatte die Formel E auch den sogenannten Gen3-Rennwagen vorgestellt, der ab der kommenden Saison zum Einsatz kommen wird. Die Autos werden einen neuen Look und deutlich mehr Leistung haben.