Die Auswahl der Projekte erfolgte im Rahmen der vierten Förderrunde von AFIF, deren Bewerbungsfrist Mitte April abgelaufen ist. Tesla erhält den größten Anteil der Fördermittel, nämlich rund 148,7 Millionen Euro, um 7.198 Ladepunkte mit einer Leistung von 250 kW an 687 Standorten in 22 Ländern zu schaffen. Dies macht Tesla zum Hauptprofiteur dieser Runde, mit 42 Prozent der insgesamt zugesagten Fördersumme. Diese Ladepunkte werden sowohl an neuen Standorten installiert als auch bestehende Tesla Supercharger ersetzen.
Die 26 Projekte verteilen sich auf zwölf EU-Mitgliedstaaten, wobei Deutschland in dieser Runde keine eigenen Projekte erhält. Deutschland ist jedoch als eines der Länder genannt, in denen Tesla die geförderten Säulen ausrollen wird. Neben Ladestationen und Wasserstofftankstellen liegt der Fokus dieser Förderrunde auch auf der Elektrifizierung von Häfen und Flughäfen. Unter den begünstigten Projekten sind der Rotterdamer Hafen sowie 37 spanische Flughäfen.
Bereits im März 2023 hatte die EU im Rahmen der dritten AFIF-Förderrunde 189 Millionen Euro für den Aufbau von etwa 2.000 neuen Ladepunkten und 63 neuen Wasserstofftankstellen freigegeben. Bewerbungen für die fünfte Runde sind bereits möglich, und der Endtermin für Bewerbungen ist der 7. November 2023.
Im Zeitraum von 2021 bis 2027 steht der AFIF ein Gesamtbudget von 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. AFIF, was für "Fazilität für Infrastrukturen für alternative Kraftstoffe" steht, kombiniert Zuschüsse aus dem Programm zur Förderung der europäischen Verkehrsinfrastruktur und der Connecting Europe Facility (CEF) mit Kapital von Finanzinstituten, um die Wirkung der Investitionen zu verstärken. Das Hauptziel besteht darin, zur Dekarbonisierung des Verkehrs entlang des TEN-T-Netzes beizutragen. TEN-T steht für ein geplantes Netz von Straßen-, Eisenbahn-, Flug- und Wasserstraßenverbindungen in der Europäischen Union und ergänzt ähnliche Bestrebungen in den Bereichen Telekommunikation und Energie.
Die finanzielle Unterstützung der EU erfolgt in Form von Zuschüssen mit unterschiedlichen Kofinanzierungssätzen oder Einheitsbeiträgen, abhängig davon, ob das Projekt in einem förderfähigen Land des Kohäsionsfonds angesiedelt ist oder nicht. Die Förderzusagen sind derzeit noch vorläufig und müssen noch formell von der EU-Kommission beschlossen werden.