Die vom Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland geförderte Initiative will eine Reihe von Forschungsprojekten in den Bereichen "Elektroflugzeug", "Luftverkehrsmanagement" und "Vertiport" auf den Weg bringen, so die Universität Stuttgart, die an der AMI beteiligt ist. Im letztgenannten Forschungsbereich geht es um die Infrastruktur am Boden, die elektrische Flugzeuge benötigen.
Die Forschung wird sich aber nicht auf rein technische Aspekte beschränken, sondern auch Methoden zur Quantifizierung und flugmechanischen Optimierung des Flugkomforts entwickeln - "ein sehr wichtiges Thema für die Akzeptanz zukünftiger Elektroflugzeuge", wie Walter Fichter, Professor für Flugmechanik und Flugregelung an der Universität Stuttgart, erklärt.
Elektrische Lufttaxis sollen - anders als bisherige Passagierflugzeuge - auch in städtischen Gebieten unterwegs sein können. Mit teilweise hohen Häusern und langen Straßenschluchten ist dort mit Turbulenzen zu rechnen. "Niederfrequente Flugbewegungen können schnell zu Unwohlsein führen", sagt die Universität Stuttgart. "Dieser Effekt wird Kinetose (Bewegungskrankheit) genannt und ist mit der Seekrankheit vergleichbar."
Die Forscher des Instituts für Flugmechanik und Flugregelung (iFR) der Universität wollen mit einem Seilroboter die Flugbewegungen mit Probanden nachstellen. Anhand der Messdaten sollen Modelle darüber erstellt werden, was potenzielle Passagiere als angenehm empfinden und was nicht.
"Wir werden die verschiedenen Elemente eines solchen Lufttransportsystems in realistischen Projekten untersuchen, um ein genaues Bild der technischen und regulatorischen Anforderungen zu erhalten", sagt Andreas Thellmann, Leiter der Initiative Luftverkehr. "Der elektrische Luftverkehr kann den öffentlichen Verkehr, Flughäfen und zeitkritische Mobilitätsdienstleistungen verbessern, er wird umweltfreundlich, leise und sicher sein."
Mitglieder der Initiative Luftverkehr sind neben der Universität Stuttgart unter anderem Airbus, die Deutsche Bahn, die Deutsche Flugsicherung, Diehl Aerospace, Droniq, der Flughafen München, die Stadt Ingolstadt und die Telekom.
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