Nachdem die erste Vereinbarung über Elektrobusse Anfang des Monats bekannt gegeben wurde, wurde der niederländische Bushersteller Ebusco für einen Rahmenvertrag bestätigt, der ihn zum Hauptlieferanten von emissionsfreien Bussen im Zeitraum 2023 bis 2024 macht, mit einer Option für zwei weitere Jahre. Ebusco hat einem Abrufvertrag über rund 260 Ebusco-Busse zugestimmt, für die die Deutsche Bahn nun die entsprechenden Konzessionen für den Zeitraum 2023 bis 2026 besitzt. Das im Rahmenvertrag vereinbarte maximale Auftragsvolumen liegt bei bis zu 800 Elektrobussen über die gesamte Vertragslaufzeit.
Die Deutsche Bahn hat bereits Erfahrung mit Ebusco-Fahrzeugen und Ebusco ist bekannt für leichte, moderne und kostengünstige Elektrobusse - viele davon sind bereits in verschiedenen deutschen Städten im Einsatz, unter anderem bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG).
Nun hat die Deutsche Bahn bekannt gegeben, dass sie neben den Elektrobussen auch einen weitaus größeren Rahmenvertrag mit der Volkswagen-Tochter MAN Truck & Bus unterzeichnet hat. Der deutsche Bushersteller wird ausschließlich Busse mit Verbrennungsmotoren liefern. Das bedeutet, dass die Deutsche Bahn rund 900 neue Dieselfahrzeuge kaufen wird - einige davon werden offenbar Hybridfahrzeuge sein, aber die Deutsche Bahn hat keine Angaben darüber gemacht, wie viele.
Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass MAN auch einige Elektrobusse an die Bahn liefert, da die DB auch Rahmenverträge mit Zweitlieferanten abgeschlossen hat. Diese kommen zum Tragen, wenn der Erstlieferant die vorgesehenen Fahrzeuge nicht liefern kann, weil zum Beispiel bestimmte Teile nicht verfügbar sind. In diesem Fall wurde Scania für die Dieselbusse und MAN für die Elektrobusse ausgewählt - was darauf hindeutet, dass das gleiche Verhältnis von Diesel- und Elektrobussen dennoch beibehalten wird.
In den USA klagen derzeit 16 Bundesstaaten gegen die US-amerikanische Post, nachdem USPS einen Auftrag an den US-Nutzfahrzeughersteller Oshkosh Defense vergeben hat, der die Lieferung von 50.000 bis 165.000 fossil betriebenen Fahrzeugen über 10 Jahre vorsieht. Obwohl die Zahlen bei USPS und der Deutschen Bahn in einer ganz anderen Größenordnung liegen - in Deutschland geht es um Hunderte von Fahrzeugen, nicht um Hunderttausende - ist das Kernproblem immer noch dasselbe: dass eine Regierungsbehörde trotz der aktuellen Klima- und geopolitischen Krise Fahrzeuge für den öffentlichen Dienst kauft, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
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