Der Activesphere ist der letzte in der Reihe der "Sphere"-Konzepte von Audi - zu denen auch die Luxuslimousine Grandsphere, der Roadster Skysphere und der elektrische Großstadt-Van Urbansphere gehören - und könnte im Jahr 2027 in die Verkaufsräume kommen.
Die Marke plant in den nächsten Jahren einen bulligen Konkurrenten für die Mercedes G-Glass und den Land Rover Defender (zumindest im Konzept), und laut Audis Designchef Marc Lichte könnte dieser die Form des Activesphere annehmen. "Wir haben eine Geschichte von Rallye-Erfolgen in den achtziger und neunziger Jahren, wir haben die Marke Quattro, wir müssen einen robusten SUV machen. Ich kann Ihnen sagen, dass dieses Auto nicht wie eine Kopie des Defender oder der G-Klasse aussehen wird", sagte er.
Optisch hebt sich der Activesphere mit seiner schlanken viertürigen Karosserie, der schnittigen Dachlinie und dem tropfenförmigen Heck deutlich von diesen Modellen ab. Die fließende, weit ausladende Karosserie ist ein Hinweis auf das, was von der Firma kommen wird, mit sauberen Oberflächen und muskulösen Kotflügeln, die die Grundlage der Designsprache bilden.
In der Grundausstattung liegt das 4,98 Meter lange Konzeptfahrzeug relativ niedrig auf dem Boden, wobei All-Terrain-Reifen und ein blockartiger Karosserieschutz aus Kunststoff auf seine Offroad-Absichten hinweisen. Auf Knopfdruck kann die Luftfederung des Activesphere jedoch um bis zu 80 mm angehoben werden, um das Fahren im Gelände zu ermöglichen, mit einem Anfahr- und Abfahrwinkel von 18,9 bzw. 28,1 Grad.
Um Stöße und Kratzer abzuwehren, werden beim Anheben des Fahrzeugs zusätzliche Karosserieverkleidungen an den Stoßfängern und Schwellern angebracht. Das Mikro-LED-Lichtsystem des Activephere, das zwei Tagfahrlichtsignaturen und einen dynamischen Sterneneffekt bietet, könnte jedoch in die Ausstellungsräume kommen.
Der Clou des Activephere ist eine ausfahrbare Heckklappe im Pick-up-Stil, die ebenfalls mit einer motorisierten Karosserie ausgestattet ist. Um große Gegenstände zu transportieren, lässt sich die Heckscheibe ausklappen und über das Autodach schieben, während eine versteckte Heckklappe nach unten klappt und einen großen flachen Laderaum freigibt. Hinter den Rücksitzen erhebt sich eine gläserne Trennwand, um die Passagiere von der Ladung zu trennen, und für noch mehr Ladekapazität kann ein Dachträger ausgefahren werden, auf dem zum Beispiel ein Satz Skier Platz findet.
Trotz des Space-Age-Designs hat Audi seine kommende PPE-Plattform für Elektroautos als Basis für den Activesphere verwendet, was auf seine Serienrelevanz hindeutet. Mit einem Elektromotor an jeder Achse hat das Konzept eine kombinierte Leistung von 436 PS und 720 Nm Drehmoment, die das Auto in 4,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen.
Die maßgeschneiderte EV-Plattform bietet dank ihres 800-Volt-Bordnetzes eine 270-kW-Schnellladefunktion, und das 100-kWh-Batteriepaket des Activesphere ermöglicht mit einer einzigen Ladung eine Reichweite von mehr als 600 km. Das Aufladen der Zellen von fünf auf 80 Prozent dauert weniger als 25 Minuten, während eine 10-minütige Aufladung die Reichweite um mehr als 300 km erhöhen kann, heißt es.
Die Batterie ist in den Boden der PSA-Plattform integriert, was einen flachen Boden und ein offeneres Kabinenlayout ermöglicht. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass der größte Teil des Innenraums des Activesphere - mit seinen kokonartigen Sitzen und der gläsernen Frontpartie - für die spätere Serienversion übernommen wird.
Nichtsdestotrotz deutet es auf einen möglichen Weg für die nächste Generation der Audi-Technologie im Auto hin. Die Activephere kommt ohne physische Anzeigen und Schalter aus und nutzt stattdessen eine Mixed-Reality-Brille für den Zugriff auf Fahrzeugfunktionen.
Mithilfe von externen Kameras zeigt die Brille ein Pass-Through-Feed an, das es dem Träger ermöglicht, die Außenwelt zu sehen, und das durch virtuelle Bedienelemente ergänzt wird, die als Hologramme im Innenraum erscheinen. Der Benutzer kann diese durch physische Interaktion mit den Projektionen bedienen, die durch die Brille erscheinen, sei es ein schwebender Klimaregler oder eine große 3D-Navigationskarte.
Die Vorteile dieses Systems gegenüber physischen Bildschirmen und Bedienelementen liegen nach Ansicht der Audi-Designer darin, dass die Technologie im Auto vom Fahrzeug selbst getrennt wird. So haben die heutigen Modelle fest eingebaute Displays und Recheneinheiten, die mit der Zeit den Anschluss an die moderne Technik verlieren. Um die Technik im Innenraum der Activesphere komplett zu erneuern, können die Käufer einfach ein neues Headset kaufen.
Die gemischte Realität im Auto ist noch nicht bei den Verbrauchern angekommen, aber Audi hofft, dass die Headsets für die Fahrer zum Standard werden - vor allem, wenn das autonome Fahren der Stufe 4 alltäglich wird. Zu diesem Zweck zieht sich das Lenkrad des Activesphere in das Armaturenbrett zurück, wenn solche automatisierten Fahrsysteme aktiviert werden.