Audi hat das Artemis-Projekt im Mai 2021 in die technische Entwicklung aufgenommen. Die ursprünglich für 2024 geplante kommerzielle Einführung des Fahrzeugs war zuletzt auf 2027 verschoben worden.
Die Verzögerungen sind auf Probleme bei der Software-Tochter Cariad zurückzuführen. Das Fahrzeug soll über Selbstfahrfunktionen der Stufe 4 verfügen, was bislang nur von Mercedes-Benz für das automatisierte Parken angeboten wird.
Anders als das Handelsblatt berichtet, muss Audi laut Automobilwoche nicht die gesamte Verantwortung für das autonome Fahren innerhalb des Konzerns abgeben. Diese Verantwortung wäre ohnehin an Cariad übertragen worden. Volkswagen Nutzfahrzeuge ist nur für die Dienste zum autonomen Fahren verantwortlich, die künftig mit dem vollelektrischen ID.Buzz umgesetzt werden sollen.
Dagegen könnten sich die selbstfahrenden Audi-Modelle auf unbestimmte Zeit verzögern. Das Ziel bleibe unverändert für die zweite Hälfte des Jahrzehnts, heißt es in dem Bericht. Stattdessen wird Cariad zunächst die Software für selbstfahrende Autos an Volkswagen Nutzfahrzeuge liefern. Laut Automobilwoche soll in Tel Aviv bereits eine erste Testflotte des selbstfahrenden ID.Buzz, der mit dem Partner Mobileye entwickelt wurde, unterwegs sein.
Laut Handelsblatt müssen aufgrund der Verzögerung der Software 2.0 die bestehenden Softwarearchitekturen 1.1 und 1.2 weiterentwickelt werden. So soll die Softwareversion 1.2, die vor allem für Porsche und Audi wichtig ist, bis zum Ende des Jahrzehnts aktualisiert werden und einen neuen Namen, Software Premium, erhalten. Ziel ist es also, die Wettbewerbsfähigkeit der beiden alten Softwarearchitekturen in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts zu erhalten. Hierfür muss der Konzern rund eine Milliarde Euro investieren.
Bei der Hardware-Plattform SSP 61, einer sportlichen Version der Scalable Systems Platform (SSP) von VW, soll es jedoch keine Einschnitte geben. Diese Plattform, die gemeinsam von Audi und Porsche entwickelt wurde, soll unter anderem vom Panamera und dem Landjet, dem Nachfolger des A8, genutzt werden. Auf der Grundlage dieser Plattform sollen Motorleistungen von bis zu 1.000 Kilowatt erreicht werden.