Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung schreibt, scheinen einige Zellmodule die angestrebte Leistung nicht zu erreichen. Die Folge sind Spannungseinbrüche, die die Reichweite des Fahrzeugs verringern und sich auch negativ auf die Lebensdauer auswirken können. Das Unternehmen bestätigte, dass es bei Qualitätskontrollen des Zulieferers Mängel festgestellt habe, nannte aber keine weiteren Details.
Seit dem Produktionsstart Anfang des Monats hat VW Nutzfahrzeuge rund 500 ID.Buzz-Fahrzeuge hergestellt, aber noch nicht an Kunden ausgeliefert. Der Lieferant der Batteriezellen arbeite bereits an dem Problem, sagte VWCV.
Ein Sprecher von Volkswagen Nutzfahrzeuge bestätigte gegenüber electrive.net, dass nur der ID. Buzz betroffen ist - obwohl auch andere MEB-Modelle der Baureihen ID.3, ID.4 und ID.5 mit einer Batterie mit 77 kWh nutzbarem Energieinhalt im Angebot sind. "Es handelt sich um eine neue Batteriezelle eines anderen Lieferanten, die derzeit nur im ID.Buzz eingesetzt wird", so der Sprecher. "Daher ist nur die Produktion in Hannover betroffen, nicht aber andere Standorte." Allerdings werde die neue Zelle später auch in anderen MEB-Modellen eingesetzt werden, sagte er. Um welchen Hersteller es sich handelt, wollte der Sprecher auf Nachfrage nicht sagen.
In diesem Jahr will VWCV bis zu 15.000 Einheiten der ID.Buzz Pro und ID.Buzz Cargo EVs produzieren. Nach dem Hochlauf können in Hannover künftig bis zu 130.000 Fahrzeuge pro Jahr produziert werden. Der Verkauf der beiden Modelle hat den Angaben zufolge am 20. Mai begonnen. Die Pkw-Variante ID.Buzz Pro beginnt bei einem Bruttolistenpreis von 64.581 Euro. Der ID.Buzz Cargo ist zu einem Nettolistenpreis von 45.740 Euro bzw. 54.430 Euro (brutto) erhältlich.
Es mag reiner Zufall sein, dass aktuell ein weiteres Batterieproblem bei einem MEB-Modell bekannt wurde - es ist ein Einzelfall. Der norwegische eMobility-Youtuber Björn Nyland musste kürzlich einen Reichweitentest in einem VW ID.5 GTX abbrechen, weil die Batterie nur noch rund 65 kWh Energieinhalt abrufen konnte. Normalerweise sind 77 kWh der nutzbare Netto-Energieinhalt, brutto sind 82 kWh in den Fahrzeugen verbaut. Im Fall Nyland begründete VW Norwegen die Messungen mit einem defekten Batteriemodul.