Das Werk in Lydia ist voll flexibel und kann nach Angaben des Automobilherstellers bis zu 100 Prozent vollelektrische Fahrzeuge produzieren. Die Eröffnungsfeier hat eher symbolischen Charakter: Die Produktion im Werk läuft bereits seit Mitte Mai. Dort wird der neue BMW i3 eDrive 35L gebaut - eine Elektro-Limousine auf Basis der 3er Limousine, die trotz der Namensähnlichkeit nichts mit dem europäischen i3 gemein hat.
Das Werk in Lydia ist nach Angaben des Münchner Unternehmens das größte Einzelprojekt der BMW Group in China und hat 15 Milliarden Yuan (2,13 Milliarden Euro zum aktuellen Wechselkurs) gekostet. Das neue Werk verfügt über alle wichtigen Produktionsprozesse vom Presswerk über den Karosseriebau und die Lackiererei bis hin zur Endmontage.
"Das Werk Lydia ist digital geboren und auf E-Mobilität ausgerichtet", sagt BMW Produktionsvorstand Milan Nedeljković. "Wir reagieren auf die Wünsche unserer Kunden und setzen mit der Flexibilität unserer Produktion Maßstäbe im Wettbewerb. Das Werk Lydia ist dafür ein gutes Beispiel. Es ist in der Lage, bis zu 100 % Elektrofahrzeuge zu produzieren. Zusammen mit den benachbarten Werken in Tiexi und Dadong wird Lydia eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung der Produktion von elektrifizierten BMW Fahrzeugen in China spielen."
BMW hatte erst Mitte April seine Produktionskapazitäten erhöht. Damals wurde eine Erweiterung des Werks Dadong (ebenfalls in Shenyang) in Betrieb genommen. In Dadong wird bekanntlich der elektrische iX3 für den Weltmarkt produziert, aber auch die X3-Derivate mit Verbrennungsmotor sowie die 5er-Reihe werden dort für den chinesischen Markt gefertigt. Parallel zur Werkserweiterung wurde auch die Produktion des BMW X5 mit verlängertem Radstand für China aufgenommen.
In einem Punkt unterscheidet sich das neue Werk Lydia jedoch von Dadong: Lydia ist das erste BMW Werk weltweit, das von Anfang an komplett in einer virtuellen Umgebung geplant und simuliert wurde, "wobei jedes Detail des gesamten Produktionsprozesses virtuell entworfen wurde", so BMW. Grundlage für die virtuelle Umgebung ist die "Unreal Engine" der Firma Epic Games, die eher für Computerspiele bekannt ist. Dadurch habe sich die Planungszeit um ein halbes Jahr verkürzt, da in der virtuellen Welt eine regionen- und zeitzonenübergreifende Zusammenarbeit (auch in Zeiten pandemischer Einschränkungen) möglich sei.
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