Herzstück aller drei Plug-in-Hybride ist laut Pressemitteilung die neue Batterie, die eine Eigenentwicklung von Mercedes-Benz ist. Sie hat eine Gesamtkapazität von 31,2 kWh; die nutzbare Kapazität gibt der Autobauer nicht an. Sie soll nicht nur eine Reichweite von mehr als 100 Kilometern nach WLTP City ermöglichen, sondern auch mit knapp 2C geladen werden können.
Das bedeutet, dass die maximale DC-Ladeleistung des GLC PHEV optional 60 kW beträgt. Selbst bei leerer Batterie soll das Aufladen in rund 30 Minuten möglich sein. Auf der AC-Seite ist je nach Markt ein 11-kW-Ladegerät serienmäßig an Bord. Die Ladezeit gibt Mercedes in der Pressemitteilung nicht an, sie soll aber mit einer geeigneten Ladestation oder Wallbox etwas weniger als drei Stunden betragen.
Da die Leistungsdichte der Batterie erhöht wurde, kann es beim Gleichstromladen auch zu einem Temperaturanstieg in den Zellen kommen, weshalb die neue Batterie über ein eigenes internes Kühlsystem verfügt. Im Gegensatz zum Vorgängermodell kann das Batteriemanagementsystem damit die Betriebstemperatur unabhängig von der Innenraumklimatisierung regeln. Dies soll die DC-Ladekurve und den Dauerbetrieb in heißen und kalten Ländern verbessern.
Die Leistung des Elektromotors (eine permanenterregte Innenläufer-Synchronmaschine) beträgt in allen Varianten 100 kW, das maximale Drehmoment gibt Mercedes mit 440 Nm an. Damit kann der GLC bis zu 140 km/h rein elektrisch fahren. Wie der Elektromotor ist auch die Leistungselektronik in das Getriebegehäuse integriert. Dadurch benötigt das System weniger Bauraum und vereinfacht die Montage im Fahrzeugwerk in Bremen und künftig auch in Sindelfingen.
Neben der höheren E-Reichweite war ein "deutlich elektrischeres Fahrgefühl" eines der Entwicklungsziele. Mercedes gibt an, das Hybrid-Fahrprogramm verbessert zu haben - der elektrische Fahrmodus wird automatisch für die sinnvollsten Streckenabschnitte eingeplant.
Das elektrische Fahrgefühl (und die Effizienz des Antriebs) soll auch durch einen neuen, vakuumunabhängigen, elektromechanischen Bremskraftverstärker verbessert werden. Dieser steuert laut Mercedes je nach Fahrsituation automatisch den flexiblen Wechsel zwischen hydraulischer Bremsung und Rekuperation - so soll die beste Energierückgewinnung erreicht werden. Das System ist darauf ausgelegt, die maximale Rekuperationsleistung, die wie die elektrische Antriebsleistung 100 kW beträgt, häufiger zu nutzen.
Der elektrische Teil des Antriebs wird mit zwei Benzin- oder Dieselmotoren kombiniert. In allen Fällen handelt es sich um Zweiliter-Vierzylindermotoren, bei den Mildhybriden ist auch der Sechszylinder aussortiert. Im GLC 300 e 4MATIC leistet der Benziner 150 kW, die Systemleistung beträgt 230 kW. Der GLC 400 e 4MATIC hat 185 kW Benzinmotor, die Systemleistung gibt Mercedes mit 280 kW an. Der GLC 300 de 4MATIC hat eine Systemleistung von 245 kW, wobei der Diesel 145 kW beisteuert.
Das höchste Systemdrehmoment hat der Diesel-PHEV mit 750 Nm, während die Benziner 550 bzw. 650 Nm haben. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt bei allen Varianten mehr als 217 km/h. Die E-Reichweite der beiden Benzinmodelle beträgt 104-120 Kilometer. Für den Diesel liegt sie bei 102 bis 117 Kilometern.
Beim Fahrwerk verfügen die Plug-in-Hybride serienmäßig über Luftfederung und Niveauregulierung an der Hinterachse. Das komplette Airmatic-System ist gegen Aufpreis erhältlich. Wie der elektrische EQE und EQS erhält auch der GLC eine Hinterachslenkung, hier allerdings nur als Option. Der Lenkeinschlag an der Hinterachse beträgt bis zu 4,5 Grad. Dadurch verringert sich der Wendekreis um 90 Zentimeter auf 10,9 Meter.
Bei der Karosserie ist der neue GLC mit 4,71 Metern sechs Zentimeter länger geworden. Von Außenspiegel zu Außenspiegel ist das Auto sogar etwas schmaler geworden, die Höhe ist in etwa gleich geblieben. Der Kofferraum ist mit bis zu 600 Litern um 50 Liter größer geworden.
Innen folgt der GLC dem Design der aktuellen Mercedes-Modelle: Das zentrale Display, in diesem Fall 11,9 Zoll, dominiert die Innenraumgestaltung, der LCD-Bildschirm für den Fahrer soll 12,3 Zoll groß sein. MBUX Augmented Reality für die Navigation wird als Sonderausstattung angeboten: Eine Kamera nimmt die Umgebung vor dem Fahrzeug auf. Das zentrale Display zeigt die bewegten Bilder an und blendet virtuelle Objekte, Informationen und Markierungen ein. Dazu gehören zum Beispiel Verkehrsschilder, Abbiegehinweise, Spurwechselempfehlungen und Hausnummern.
Da der GLC in der Vergangenheit häufig als Zugfahrzeug eingesetzt wurde, hat Mercedes nach eigenen Angaben auch in diesem Punkt bei der Neuauflage nachgebessert. Die Plug-in-Hybride können bis zu zwei Tonnen ziehen, der Mild-Hybrid-Benziner 2,4 Tonnen und der Mild-Hybrid-Diesel 2,5 Tonnen. Die Anhängelast beträgt in allen Fällen 100 Kilogramm. Neu ist zum Beispiel auch ein Trailer-Routenplaner, der unter anderem Durchfahrtsbreiten und Durchfahrtshöhen berücksichtigt. Sobald der Kugelkopf belegt ist und ein elektrischer Anschluss vorhanden ist, fragt der Anhängerroutenplaner in MBUX nach der Verwendung der Anhängerkupplung - ist es nur ein Fahrradträger oder ein kleiner Anhänger? Oder ein größerer Wohnwagen oder Pferdeanhänger?
Auch auf den akustischen Komfort haben die Entwickler geachtet, denn die Plug-in-Hybride mit der größeren Batterie sollen deutlich höhere elektrische Fahranteile erreichen. Ein Beispiel: Der GLC trägt jetzt Seitenspiegel - statt der bisherigen Dreiecksspiegel. Mercedes hat unter anderem die optimale Position des Spiegels an der Türaußenverkleidung ermittelt und das Spiegelgehäuse sowie den Spiegelfuß aerodynamisch verbessert.
"Mit seinem hohen Fahrkomfort und der überzeugenden Gesamtakustik ist der GLC ein hervorragender Langstreckenbegleiter mit hohem Fahrspaß", sagt Jörg Bartels, Leiter Integration Gesamtfahrzeug. "Der neue GLC bringt alle Attribute mit, die einen Mercedes-Benz SUV ausmachen: kompromisslose Fahrsicherheit auf der Straße, hervorragende Fahrdynamik und souveräne Performance im Gelände."
Mercedes hat noch keine Preise für den GLC genannt.