Was die Brennstoffzelle angeht, können nur sehr wenige Automobilhersteller auf der Welt mit so viel Erfahrung wie Hyundai es tut prahlen. Denn Hyundai produziert bereits seit 2003 für den asiatischen Markt Kleinserien die auf Wasserstoffzellen basieren.
Doch was passiert in Deutschland?
Auf dem deutschen Markt gibt es neben dem ix35 Fuel Cell auch den Toyota Mirai. In diesem Jahr kommt noch die Limusine Clarity von Honda dazu, die bereits in Japan für umgerechnet 60.000 € verkauft wird.
Nun folgt von Hyundai mit dem Modell "FE Fuel Cell Concept" die bereits vierte Generation die auf der Brennstoffzelle basiert. Hier ist also schon einiges an Erfahrung vorhanden.
Im Vergleich zum ix35 Fuel Cell erzielt das neue Modell eine weit höhere Leistungsfähigkeit durch eine Zusammenführung von Sauerstoff und Wasserstoff zur Stromgeneration.
Nach Angaben von Hyundai ist die neue Brennstoffzelle um ca. 20% leichter als die bisherigen in Serie befindlichen Brennstoffzellen aus dem gleichen Haus. Zusätzlich besitzt die Brennstoffzelle eine 30 % höhere Energiedichte und arbeitet 10% effizienter. Dadurch ergeben sich nach Angaben von Hyundai fast 200 km mehr - was einer Reichweite von 800 km entsprechen würde.
Genauere Details zur Brennstoffzelle nennt Hyundai bisher nicht. Doch ein nettes Feature wurde von Hyundai bereits bekannt gegeben: der bei der chemischen Reaktion entstehende Wasserdampf wird dem Kreislauf des Autos zur Verbesserung des Innenraumklimas erneut zugeführt.
Das Design
Sehr ansprechend ist auch das Interieur des Hyundai SUVs. Die Linienführung im Innenraum ist laut Hyundai von fließendem Wasser inspiriert worden - also selbst im Design geht man grüne (oder blaue) Wege!
Ganz klar gestaltet sich der Innenraum sehr modern und futuristisch. Freistehende Bildschirme die sich nahtlos im Armaturenträger versenken lassen gehören da natürlich dazu. Die Steuerung der Fahrzeugelektronik wird durch ein in der Mittelkonsole platziertes Touchelement realisiert.
Die Kosten
Über die genauen Kosten hat Hyundai bisher geschweigt. Der aktuelle ix35 Fuel Cell kostet ca. 65.000 €, wodurch er aus der aktuell möglichen Förderung für Elektroautos in Deutschland fällt. Diese greift nur für Elektro. und Hybridfahrzeuge mit Preisen bis zu 60.000 €.
Ob Hyundai sich mit dem neuen Modell an dieser Preisgrenze orientiert bleibt momentan nur zu hoffen.
Immerhin will Hyundai vom neuen Brennstoffzellen-SUV nicht ein paar Hundert, sondern mehrere Tausend absetzen. Vergangenes Jahre hatte Frank Meijer, Leiter des Brennstoffzellen-Programms bei Hyundai Motor Europe, verraten: „Wir reden da nicht von hunderten, sondern tausenden Autos pro Jahr.“ Zur Höchstgeschwindigkeit des SUV hieß es damals, die werde um 20 km/h über der des ix35 Fuel Cell liegen, also bei 180 km/h.
Was passiert bei deutschen Herstellern?
Mercedes will im Herbst auf der IAA in Frankfurt den SUV GLC mit Brennstoffzelle vorstellen. Eigentlich sollte er noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Kein Wort derzeit, ob es dabei bleibt. Daimler-Chef Dieter Zetsche bestätigte jetzt in Genf nur die Präsentation in diesem Jahr, blieb aber Details schuldig.
Doch Zetsche betonte, dass durch sinkende Batteriepreise das Elektroauto wohl im Vorteil sei, zumal das Netz von Wasserstofftankstellen katastrophal dünn ist. Es gibt derzeit rund 30 Tankstellen in Deutschland, davon sind nur 19 öffentlich zugänglich.
BMW will erst 2021 ein Auto mit Brennstoffzelle vorstellen, die Serienfertigung soll 2025 starten – und der VW-Konzern, der ebenfalls an der Technik arbeitet, hält sich bedeckt. Offenbar setzt VW mehr aufs Elektroauto – wie alle anderen deutschen Hersteller auch. Fazit: Die deutschen Hersteller hinken bei einer der Techniken hinterher, die für die Zukunft sehr wichtig werden dürfte.
Und selbst auf der Schiene kommt die Brennstoffzelle zum Einsatz. Dieses Jahr wird der erste Zug mit Brennstoffzelle im Großraum Bremen seinen Betrieb aufnehmen.