
Die ID.4 wird in China von SAIC-VW und FAW-VW unter verschiedenen Namen hergestellt. Der ID.4 X ist die Version des für SAIC-VW entwickelten elektrischen SUV, während der ID.4 Crozz das Gegenstück zu FAW-VW ist. Laut Volkswagen haben beide Werke zusammen eine maximale Gesamtkapazität von 600.000 Einheiten pro Jahr.
Die beiden Produktionsstätten spielen eine wichtige Rolle bei der Planung des Konzerns, den Anteil der Elektrofahrzeuge am Gesamtabsatz von Volkswagen bis 2025 auf 35 Prozent zu steigern, was rund 1,5 Millionen Elektroautos entspricht. Die ID.4 wird voraussichtlich ein Drittel dieser Zahl ausmachen. Bis 2023 will der deutsche Automobilhersteller in China bereits acht ID-Modelle auf den Markt bringen. „Der MEB bietet eine einzigartige Vielseitigkeit und ist eine unglaublich flexible Plattform für die Fahrzeugproduktion. So können wir unseren Kunden eine breite Palette hochattraktiver Elektromodelle anbieten, von kompakten Stadtautos bis hin zu geräumigen Bussen oder SUVs“, sagt Stephan Wöllenstein, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns China.
Mit dem Produktionsstart des ID.4 kommen nun erstmals Fahrzeuge auf der MEB-Plattform in den chinesischen Werken in Anting und Foshan vom Band. Während Anting ein neu gebautes Werk für rein elektrische Autos ist, in dem nur MEB-Fahrzeuge produziert werden, fährt Volkswagen in Foshan eine andere Linie: In Zukunft werden sowohl konventionelle Modelle mit Verbrennungsmotor auf Basis der MQB-Plattform als auch rein elektrische MEB-Modelle sein dort auf einer gemeinsamen Produktionslinie gebaut.
Anlässlich des ID.4-Produktionsstarts bei FAW-Volkswagen wird der deutsche Automobilkonzern weitere Einblicke in das Werk in Foshan gewähren. Die Fabrik wurde am Standort der ursprünglichen Produktionsstätte als eine der flexibelsten Anlagen im globalen Produktionsnetzwerk umgestaltet. Die gemeinsame Produktion von MQB-Autos mit Verbrennungsmotor und Elektroautos ist nicht das einzige: „Ein hochflexibles Setup ermöglicht auch die gleichzeitige Produktion von sechs bis acht MEB-Modellen“, sagt Volkswagen. Mit mehr als 1.200 Robotern in der Karosseriewerkstatt und einem Automatisierungsgrad von fast 100 Prozent in der Lackiererei ist Foshan eines der produktivsten Werke in China. Der Produktionsprozess ist laut Hersteller CO2-neutral. Eine 200.000 Quadratmeter große Solaranlage und ein Wasserrecyclingsystem tragen zum nachhaltigen Betrieb der Anlage bei.
Das Werk für reine Elektroautos in Anting wurde 2018 und 2019 gebaut. Die Gesamtinvestition betrug 17 Milliarden Yuan (2,15 Milliarden Euro). Die Vorproduktion begann vor einem Jahr. Laut Volkswagen nutzt das Werk die neuesten Produktionstechnologien wie den schnellsten Laserschweißprozess des Konzerns und die vollautomatische Cockpit-Installation. Das neue Gebäude verfügt unter anderem über eine Solaranlage, verbesserte Wärmetauschersysteme, intelligente Lichtsteuerung, Abfallwirtschaft und Regenwasserrecycling.
Mit dem Produktionsstart der ID.4-Modelle hat VW seine eigenen Fristen und Zeitpläne eingehalten. Die ersten Einheiten sollen ab Anfang 2021 ausgeliefert werden, und in der EU soll die ID.4 diesen Monat an ihre ersten Kunden gehen. Die Serienproduktion in Zwickau begann im August.
Inzwischen gibt es zunehmend Anzeichen dafür, dass die ID.3 in China ihr Marktdebüt geben wird. Bisher war die ID.3 nur in Europa erhältlich. Nachdem kürzlich bekannt wurde, dass VW die ID.3 Ende 2021 in China einführen will, berichten chinesische Medien nun, dass die ID.3 ähnlich wie die ID.4 von FAW-Volkswagen und SAIC Volkswagen produziert wird.