Wie Automotive News berichtet, liegt der Schwerpunkt bei der Auslieferung der ID.4 auf dem europäischen Markt darauf, die Gefahr von Geldbußen zu vermeiden oder zu verringern, wenn ein Hersteller die vorgeschriebenen EU-Ziele für CO2-Emissionen aus seiner Fahrzeugflotte nicht erreicht.
Da die Produktion von Elektroautos auf MEB-Basis im US-amerikanischen Werk in Chattanooga erst 2022 beginnen soll - das Werk wird derzeit für die ID.4-Produktion erweitert -, sind die für den nordamerikanischen Markt geplanten ID.4-Einheiten derzeit noch in Betrieb in Zwickau gebaut und dann verschifft. Neben Zwickau wird derzeit auch das elektrische SUV in den chinesischen Werken in Anting und Foshan gebaut (als ID.4 X für SAIC-VW und in Foshan als ID.4 Crozz für FAW-VW). VW will 2022 die Produktion in Emden und im US-amerikanischen Werk in Tennessee aufnehmen.
Die in Deutschland gebaute ID.4 verwendet Batteriezellen von LG Chem, während SK Innovation die Produktion in Chattanooga liefern wird. Die frühen ID.4-Importeure in den USA hätten daher andere Batteriezellen als das eigentliche US-Modell.
Nach dem ursprünglichen Plan sollte die in Zwickau hergestellte ID.4 parallel zu den Lieferungen in Europa in Kalifornien und mehreren anderen US-Bundesstaaten starten. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 sollte der landesweite US-Start dann in 50 Staaten stattgefunden haben.
Jetzt soll es im März 2021 zu einem landesweiten Verkaufsstart werden. Ein VW-Sprecher bestätigte, dass er den US-Start am vergangenen Freitag verschoben habe. "Wir werden Anfang nächsten Jahres noch einige hundert Fahrzeuge für Kundenveranstaltungen und Fahrprogramme haben. Die Markteinführung in 50 Bundesstaaten beginnt im März und ist auf die Frühjahrsverkaufssaison abgestimmt", sagte der Sprecher. "Wir möchten, dass dieser Start mit einer konstanten Trittfrequenz die größtmögliche Wirkung erzielt, sobald ID.4 bei den Händlern ankommt."
Laut einer im Oktober von Transport & Environment veröffentlichten Analyse lag Volkswagen im ersten Halbjahr 2020 noch fünf Gramm über der Zielmarke. T & E berechnet anhand veröffentlichter Verkaufszahlen. Da die Zahlen bislang nur das erste Halbjahr bis Ende Juni widerspiegeln, enthalten sie weder die seit September erscheinende ID.3 noch den durch die Innovationsprämie ausgelösten Nachfrageschub. Da Volkswagen nun im Dezember jede in Europa verfügbare ID.4 registrieren will, scheint die konzerninterne Extrapolation derzeit kein eindeutig positives Ergebnis zu liefern - es könnte eng werden.