Der Begriff Elektromobilität ist in heutigen Zeiten nicht mehr wegzudenken. Die einen stecken sehr viel Hoffnung in die E-Mobilität, die anderen sehen sie scheitern, da es noch viele offene Fragen zum Thema des elektrischen Fahrens gibt.
In der folgenden Serie von Artikeln zur Elektromobilität möchte ich gerne das Thema der Elektromobilität näher beleuchten. Denn ich bin überzeugt: die E-Mobility wird kommen und die Zukunft sein - und das viel schneller als die meistens denken werden. Freut euch daher auf spannende und informative Beiträge zu dem Thema und wenn sie euch gefallen, dann würden wir uns über ein like oder einen share sehr freuen

Was ist Elektromobilität und E-Fahrzeuge?
Beschäftigt man sich mit dem Thema Elektromobilität, dann muss einem klar sein, dass der Begriff nicht nur elektrische Autos beschreibt. Unter den Begriff der Emobilität fällt der komplette Personen- und Güterverkehr mit Fahrzeugen, die elektrisch angetrieben werden.
Die Bundesregierung hat im Jahr 2009 eine genaue Definition zur Beschreibung von Elektrofahrzeugen festgelegt. Hierzu zählen Fahrzeuge, die von "mindestens" einem Elektromotor angetrieben werden müssen, was man tabellarisch wie folgt auflisten kann:
Typ | Beschreibung |
Voll-elektrisches Fahrzeug | Antrieb ausschließlich durch Elektromotor. Die Energie wird durch einen aufladbaren Akku bereitgestellt. |
Fahrzeug mit Reichweitenverlängerung (range extender, kurz REX) |
Elektrofahrzeug, bei dem ein zusätzlicher Verbrennungsmotor oder alternativ auch eine Brennstoffzelle die Akkus des Autos auflädt. |
Plug-In Hybrid | Ein Hybrid aus Elektroantrieb und Antrieb durch Verbrennungsmotor. Der Akku ist zusätzlich auch über ein Stromnetz aufladbar. |
Hybrid | Ein Hybrid aus Elektroantrieb und Antrieb durch Verbrennungsmotor. Der Akku ist jedoch nicht über ein Stromnetz aufladbar. |
Brennstoffellenfahrzeug | Die notwendige Energie wird hier durch eine Brennstoffzelle zur Verfügung gestellt. |
Die Gründe für die Elektromobilität sind vielfältig. Natürlich kommt es darauf wer diese Frage stellt und wer welche Interessen verfolgt.
Für die Bundesregierung liegen die Vorteile der E-Mobility jedoch klar auf der Hand: Reduzierung der Abhängigkeit vom Rohstoff Öl, Reduzierung von Emissionen, gerad in Großstädten und eine Fahrzeugintegration in ein Multimodales Verkehrssystem.
Um diese Ziele zu erreichen, hat man 2009 den "Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität" ausgearbeitet, aus dem auch die oben aufgeführte Kategorisierung der verschiedenen Elektrofahrzeugtypen entspringt.
Ziel des Entwicklungsplanes ist es, die Forschung, Entwicklung, eine Marktvorbereitung und eine Markteinführung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen zu fördern.
Gleichzeitig wird auch hier versucht einen weltweiten Standard für Elektrofahrzeuge zu finden. Daraus entsprungen ist das 2010 gegründete Gremium "Nationale Plattform Elektromobilität", NPE, welches die Entwicklung der Elektromobilität beobachtet und Empfehlungen zur Förderung ableitet.
Wie Alltagstauglich ist die Elektromobilität?
Eine der größten Fragen die immer wieder zu dem Thema Elektromobilität auftaucht, ist die Frage nach der Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen.
Die Frage ob man bereits heute Alltagstauglich mit einem Elektroauto fahren kann, kann ich klar mit JA! beantworten.
Wie ich im Laufe der Artikelserie aufzeigen werden, hat sich hier in den letzten Jahren bereits enorm viel an der Technologie getan. Und die Entwicklung steht hier gerade erst am Anfang. Gerne kann man hier auch Parallelen zu den Anfangszeiten des Verbrennungsmotors ziehen: Wie störanfällig war dieser in seiner Anfangszeit? Wie viele Tankstellen gab es dort um den großen Verbrauch zu decken?
Aber zurück zum Thema: Wie steht es nun mit der Alltagstauglichkeit von Elektroautos?
Blickt man auf die bereits vorhandenen Fahrzeuge wie z. B. dem BMW i3 oder dem VW e-up, so lässt sich klar und deutlich eine gute Alltagstauglichkeit belegen.
Nahezu alle großen Automobilhersteller haben bereits jetzt schon oder in den nächsten ein bis zwei Jahren eine ganze Palette von Elektrofahrzeugen in ihren Flotten.
Den größten Komfort im Alltag haben momentan noch Plug-In Hybride, denn hier ist auch das aktuell noch vorhandene Thema der kurzen Reichweite kein Problem mehr.
Während das Auto leiser und emissionsreduziert durch Städte fährt, so kann bei Langstrecken und höheren Geschwindigkeiten einfach der Verbrennungsmotor die aktuell noch kurze Akkukapazität übernehmen. Strecken von 80-100 km sind damit bereits heute schon keine Utopie mehr.
Woher kommt der Strom?
Eine typisches Argument von Kritikern der Emobilität ist die Frage woher denn der Strom kommt? Was bringt die Emobilität, wenn am Ende mehrere Atom- oder Kohlekraftwerke errichtet werden müssen um den notwendigen Strombedarf zu decken?
Das stimmt jedoch nicht so ganz!
Die von der Bundesregierung angestrebten eine Millionen Elektrofahrzeuge die bis spätestens 2020 auf den deutschen Straßen fahren sollen, sollen zufolge des Bundesministeriums nur ca. 0,3 % des derzeitigen Strombedarfs in Deutschland entsprechen. Dieser Strombedarf entspricht sogar weniger als der Hälfte des jährlichen Zuwachses (Stand 2014) an regenerativ erzeugtem Strom (und der Anstieg des regenerativen Stromes ist exponentiell).
Weiter ist im Nationalen Entwicklungsplan für Elektromobilität eine strenge Kopplung der Elektromobilität zur erzeugen von Strom aus erneuerbaren Energien vorgeschrieben.
Und nebenbei Bemerkt ist ein großer Vorteil von Elektroautos, dass sie quasi an jeder Steckdose geladen werden können und so bereits schon jetzt eine vergleichsweise viel bessere Verfügbarkeit von Ladestationen vorliegt als es Tankstellen gibt.
Welche Eigenschaften haben Elektroautos?
Das Nächste Argument von Kritikern der Emobilität: Das fahren macht doch gar keinen Spaß mehr wenn ich keinen Motor mehr hören!
Diese Aussage lässt sich eigentlich sehr schnell wiederlegen: einfach mal eine Testfahrt in einem Elektrofahrzeug machen!
Wer einmal mit einem Elektroauto gefahren ist, der weiß wie viel Spaß diese machen können. Das sofort anliegende Moment macht sogar einen kleinen VW E-Up zu einem Geschoss - ganz zu schweigen von einem Leistungsstärkeren Modell wie einem Tesla.
Ein Elektroauto schafft Beschleunigungen, die man sonst nur bei sündhaft teuren Supersportcars erfährt, die von der jahrzehntelangen Forschung am Verbrennungsmotor profitiert haben (klar, Elektrofahrzeuge sind auch kein Schnäppchen, aber dazu später mehr).
Ein klarer Nachteil ist jedoch die zu erreichende max. Geschwindigkeit. Aber mal Hand aufs Herz: was bereitet mehr Fahrspaß: eine schnelle Beschleunigung oder eine max. Endgeschwindigkeit?
Ein kleines Beispiel möchte ich in dem folgenden Video zeigen:
Tesla Model S P100D Ludicrous vs Lamborghini Huracan 1/4 Mile Drag Racing Battle at PBIR
[video=youtube;3GZtTRKuE8A]https://www.youtube.com/watch?v=3GZtTRKuE8A[/video]
Zu den größten Vorteilen von Elektrofahrzeugen zählen die Punkte
- geringe Lautstärke
- geringer Energieverbrauch
- vor Ort emissionsfrei
- selbst bei Nutzung von Strom aus dem aktuell vorhandenen "Strommix Deutschland" prinzipiell umweltfreundlicher als herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren
Natürlich gibt es auch Nachteile der Elektromobilität:
- geringere Reichweite von reinen Elektrofahrzeugen im Vergleich zu heutigen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren
- eine heute noch relativ gesehen schlechtere Infrastruktur zum Laden der Fahrzeuge, gerade bei längeren Strecken auf Autobahnen
- ein höherer Preis! Hier legt man für eine Version des Autos mit konventionellem Verbrenner gut und gerne mal 10.000 € mehr auf den Tisch, was hauptsächlich durch den teuren Akku verschuldet wird. Dieser Aufpreis ist auch mit den geringeren Betriebskosten von Elektrofahrzeugen noch sehr schwer zu kompensieren. Weshalb bis heute der Verkauf von Elektrofahrzeugen noch etwas schleppend läuft.
Wie steht es um die Zukunft der Emobilität?
Mit dem heutigen Wachstum der Weltbevölkerung und der stark zunehmenden Mobilität auch in Länden wie China und Indien werden die begrenzten Ressourcen wie Öl immer knapper. Es gibt viele Untersuchungen die diese Probleme klar und deutlich aufzeigen, weshalb ein langfristiges Umdenken - auch in anderen Bereichen - zwingend notwendig wird.
Bereits heute ist ein starker Anstieg des CO2 Ausstoßes durch die wachsende Anzahl an Verbrennungsmotoren messbar nachzuweisen. Zudem werden die Benzinpreise in Zukunft durch die knapper werdenden Ölbestände immer teurer.
Bei den Elektrofahrzeugen hat die Forschung gerade erst begonnen. In der Vergangenheit hat kaum ein Hersteller hier vergleichsweise viel Geld in die Entwicklung in neue Technologien gesteckt, da es sich wirtschaftlich nicht rentiert hat. Doch es läuft gerade ein "run" in der Emobilität und es wird - selbst kurzfristig - in den nächsten Jahren einige sehr interessante Highlights geben. Die Akkus werden günstiger und können schneller geladen werden und die Reichweite wird sich drastisch erhöhen.
Klar ist jedoch dass ein Elektrofahrzeug auch in den nächsten 10-20 Jahren den Verbrennungsmotor nicht vollständig ersetzen kann. Doch es gibt bereits heute viele Ansätze zu einem Verkehrssystem, mit dem sich die Nachteile von den Problemen der Elektrofahrzeuge gut kompensieren lassen.
Abschließend zu Teil 1 der Elektromobilität bleibt also zu sagen, dass es sehr Spannend im Bereich der E-Mobilität ist und bleibt!
Die Zukunft der Emobility hat gerade erst begonnen und wir werden noch einige andere und neuartige Konzepte der Mobilität sehen.
Freut euch daher auf den nächsten Teil der Elektromobilität hier im BolidenForum!
Das Thema Elektromobilität finde ich sowieso sehr interessant. Ich bin fest davon überzeugt, dass es die Zukunft ist! Die Frage ist nur: Wann kommt sie? Sicher wird es, wie du auch geschrieben hast, noch einige Jahrzehnte dauern. Aber am Ende wird es denke ich schneller gehen als wir uns alle vorstellen können.
Klar, woher kommt der Strom? Die Frage steht im Raum. Aber auch dazu hast du ein paar stichhaltige Argumente geliefert. Gut so!